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FC Erzgebirge Aue: Zweimal aus der Ferne – Veilchen zwingen das Glück

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Ein Spektakel war das nicht, aber am Endedrei Punkte wert: Der FC Erzgebirge gewann sein Heimspiel gegen den Tabellenletzten aus Freiburg mit 2:1. Der Fußballgott war diesmal ein Auer.

Aue.

"Wer nicht schießt, kann keine Tore erzielen." Eine simple Erkenntnis, von Marvin Stefaniak am Samstagnachmittag nach dem mühsam erkämpften 2:1 (0:0) des FC Erzgebirge als Zusammenfassung der vorher absolvierten 90 Minuten zum Besten gegeben. So einfach und so richtig: Stefaniak hatte sich in der 85. Minute ein Herz gefasst. Der abgefälschte Distanzschuss des 29-Jährigen fand den Weg ins Netz, schlug unhaltbar für Freiburgs Torwart Niklas Sauter zum Sieg der Hausherren ein. "Für Marvin freut es mich besonders, dass er uns heute die drei Punkte beschert hat", meinte sein Trainer Pavel Dotchev, "das hat er sich einfach verdient." Und der Schütze selbst wusste: "So schnell geht das. Vor einer Woche war ich noch der Depp." Eine Menge Spott hatte der Dribbelkünstler in den vergangenen Tagen über sich ergehen lassen müssen, nachdem er beim 2:2 in Ulm das Kunststück fertiggebracht hatte, den Ball von drei Metern vor dem Tor vier drüber zu schießen.

Stefaniak kann es besser. "Wir haben das Glück heute erzwungen, es musste einfach sein", sagte er. Drei Minuten vor seinem Treffer hatten die fast die komplette zweite Hälfte in Unterzahl spielenden Gäste nach einem Standard den überraschenden Ausgleich erzielt, Johan Manzambi mit einem präzisen Kopfball nach einem Freistoß von der rechten Seite FCE-Keeper Martin Männel bezwungen (82.). "Nicht schon wieder - das war tatsächlich mein erster Gedanke", gab Stefaniak zu. Schon 16 Punkte haben die Erzgebirger in dieser Saison nach einer Führung noch liegen lassen. Diesmal behielten sie doch noch alle drei.

Die Breisgauer traten dabei ganz oder gar nicht wie ein Tabellenletzter auf, waren spielerisch ebenbürtig, gaben auch kämpferisch nie klein bei. Sie spielten - wie es Dotchev prognostiziert hatte, "frech und befreit auf, weil die Tabelle für sie keine Rolle mehr spielt. Das ist beim FCE, den am Wochenende 7639 Zuschauer, darunter gut 30 im Gästefanblock, live im Stadion sehen wollten, nicht ganz so. Fünf Punkte fehlen bis zu Rang vier (der sichert einen Startplatz im DFB-Pokal), sechs bis zu Platz drei, der in die Aufstiegsrelegation führt. Der Erfolg gegen Freiburg, auch das hatte der Veilchen-Coach erklärt, soll nur der Anfang einer Siegesserie sein. Am kommenden Samstag könnte sie in Verl fortgesetzt werden.

Da können Tore helfen: wie das von Kilian Jakob - wie das von Stefaniak aus der Ferne und ein wenig abgefälscht. Und genauso schön. Es war das 1:0 in der 65. Minute, das die Partie vermeintlich in die richtigen Bahnen lenkte. Da waren die seit der 52. Minute mit einem Spieler mehr anstürmenden Auer mittlerweile deutlich überlegen, hatten aber wie auch schon vor der Pause (Kopfball Bär, vom Torwart klasse pariert/Nachschuss Meuer/weit drüber/24.) beste Torchancen ausgelassen.

Der Platzverweis gegen Hamadi Al Ghaddioui war eine Schüsselszene des Matches: Vor der Pause nach einem Foul verwarnt, holte sich der Freiburger nach einer etwas zu heftigen Meckerei gegenüber dem Schiedsrichter seine zweite gelbe Karte ab und musste vom Feld. Gästetrainer Thomas Stamm war damit nicht so ganz einverstanden, wie seine Spieler hätte er zuvor gern einen Freisto'ßpfiff für seine Mannschaft gehört. "Danach war Aue dominant, für uns war es schwierig. Dass wir in Unterzahl noch das 1:1 machen, ist nicht selbstverständlich. Ich denke, wir hätten einen Punkt verdient gehabt", analysierte Stamm.

Pavel Dotchev sah es so: "Es war ein sehr intensives Spiel, in das wir nicht gut hineingekommen sind. Wir hatten viele Ballverluste, ich habe bei meiner Mannschaft eine gewisse Nervosität gespürt. Ich wusste, dass wir heute Geduld brauchen würden. Am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite." Und dazu das richtige Rezept: Man muss einfach mal schießen, dann geht auch mal einer rein. Oder eben zwei.

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