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Chemnitz 2025: Wie rund um das Wasserschloß Klaffenbach alles schöner wird

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Das Wasserschloss und sein Umfeld gehören zu den auch touristisch attraktivsten Perlen im Chemnitzer Stadtgebiet. Dank einer Interventionsfläche wird das Areal für Einwohner und Besucher jetzt aufgewertet.

Chemnitz.

Es hört sich nach einem Luxusproblem an. Als 2020, also noch in der Bewerbungsphase für den Kulturhauptstadttitel, Klaffenbach wie alle 1999 eingemeindeten Vororte die Chance bekam, eine mit 325.000 Euro geförderte Interventionsfläche zu bestimmen, stand die Auswahl ohne Konkurrenz schnell fest. Die ohnehin schon idyllische Umgebung des Schlosses aus der Renaissance, angrenzend an einen Golfplatz und eine Reitanlage, sollte weiter aufgewertet werden.

Es ist aber nicht so, dass der Ortschaftsrat einfach ein Prestigeobjekt ohne Bürgerbeteiligung festgelegt hat. Im Frühjahr 2021 fand eine Bürgerbefragung statt. Zudem wurden Vereine, die Schule und der Kindergarten des Ortes direkt angesprochen, um Ideen zu gewinnen.

Es wurden Natursteintreppen um den Teich konzipiert, außerdem eine feste Auftrittsfläche und eine Erholungsfläche. Nach zwei Jahren Planungen wurden die Klaffenbacher ausgebremst. „Das Umweltamt erhob Einspruch“, erzählt Ortsvorsteher Andreas Stoppke.

Spagat zwischen Interessenskonflikten

Früher sei die heute als Kulturpark bezeichnete Fläche verwahrlost gewesen, holt Stoppke weiter aus. Durch die Sanierung in den 1990er-Jahren und die Entwicklung zum Park mit vielen Pflanzenarten wurde sie zum Biotop. Grund genug für das Amt, manche der vorgesehenen weiteren Veränderungen zu untersagen. Ein offizieller Schutzstatus bestand offenbar nicht. Laut Stoppke wurde dieser erst nachträglich erhoben.

Der Ortschaftsrat fügte sich in die neuen Umstände und ließ das Büro „C-Project“ die Pläne modifizieren. Ein Streifen um den Teich fällt nun weg. Dafür entstehen eine mobile Bühne, ebenso bewegliche Sitzgelegenheiten und Liegen zum Entspannen. Eine Wiese in der Nähe wird zum „Grünen Klassenzimmer“. Dafür bekommen Bänke eine leichte, pavillonartige Überdachung. Vor allem Schüler der örtlichen Grundschule lernen hier direkt in der Natur. Eine Blühwiese gehört ebenso dazu wie eine Kiesbank für Libellen und ein sogenanntes Totholzfenster, durch das man auf das Wasserschloss blicken kann.

Einen weiteren Umbruch bei den Planungen brachte im Februar 2022 ein Schaden am Schwemmteich. Die als Mönch bezeichnete Abflusseinrichtung ist marode, die Dammmauer zu tief. So läuft Wasser über, der Hauptablauf funktioniert kaum. Hier war schneller Handlungsbedarf nötig. „Im Norden wird der Schlosskomplex durch die Hochwassereinrichtungen an der Würschnitz geschützt. Hier im Süden haben der Schwemmteich und andere Flächen eine Schutzfunktion“, erklärt Andreas Stoppke.

Aufteilung der Objekte

Über den Kulturpark hinaus entstanden im Laufe der Konzeption zwei weitere differenzierte Bereiche in der Nähe.

Einer ist der Spielplatz. Eigentlich existierte schon einer nahe der hinteren Pforte in der Mauer der Schlosseinfassung. „Es fehlten Angebote für ganz kleine Kinder“, sagt der Ortsvorsteher. Mit den neuen Geräten wie Rutschen und Sandbauplatz, zum großen Teil aus Holz gebaut, werden nun vor allem die Kleinsten angesprochen. Die Fläche kannte gerade zur Nutzung übergeben werden.

Abgeschlossen ist auch der dritte Teil. Es ist ein Trimm-Dich-Pfad im Tiergarten-Wald, wenige Gehminuten entfernt. „Es gab früher mal einen, aber er war nicht mehr benutzbar“, erzählt Andreas Stoppke. Nun können sich Anwohner wie auch Gäste körperlich an der frischen Luft fit machen.

Bis zum Herbst sollen alle Teile der Interventionsfläche unter Regie des Baudezernates der Stadt fertiggestellt werden.

Weitere Aufwertung des Ortes

Seit 1993 ist Klaffenbach anerkannter Ausflugsort. Die Sanierung des Schlosskomplexes dauerte aber länger. In der DDR war er ein Jugendwerkhof für angeblich schwererziehbare Minderjährige. 1997 ging das Areal in den Besitz der Stadt Chemnitz über, heute wird es vom kommunalen Veranstaltungsbetrieb C3 bewirtschaftet.

Im Unterschied zu anderen Vororten hatte Klaffenbach sich freiwillig für die Eingemeindung entschieden. Von der Sanierung des Abwassersystems bis zum touristischen Nutzen des Wasserschlosses und der benachbarten Anlagen profitiert der Ort davon, nun auch mit der Interventionsfläche. (kas)

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