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Chemnitzer Kunst-Institution widmet sich in neuen Räumen einem alten Thema

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Die Galerie Borssenanger ist auf das Wirkbau-Gelände umgezogen und setzt mit ihrer ersten Ausstellung auf ein altes Thema.

Galerie.

Glücklich verliebt sein ist schön. Aber wenn man unglücklich verliebt oder einsam ist, sind die Bilder, Lieder, Texte meist besser. Diese Erfahrung bekräftigt die erste Ausstellung der Galerie Borssenanger in ihrem neuen Domizil im Chemnitzer Wirkbau.

Ein noch eingewickelter Kunstblumenstrauß achtlos in einen Papierkorb geworfen - "Power Of Love" oder "Die Akzeptanz der Einsamkeit" hat Thomas Judisch seinen Beitrag zur Eröffnungsausstellung der Galerie unter dem Motto "Amore" genannt. Einsam will die Galerie am neuen Standort in dem wesentlich kleineren, schlichten, aber schönen Raum auf dem Gelände der ehemals größten Textilmaschinenfabrik Deutschlands nicht bleiben. Der Titel, so Galerieleiterin Henriette Schneidewind, sei so eine Art "Weinidee" gewesen: "Die Welt braucht Liebe." Und eine Gemeinschaftsausstellung mit Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern der Galerie sollte es sein.

So trifft man denn auf alte Bekannte und einige neue Namen. Beate Düber hat witzige Cyber-Pärchen beigesteuert, die Künstlergruppe Doppeldenk eine ganze Hasenfamilie, die sich offensichtlich gern hat, ebenso wie Menschen die Gänse in Mathilde Schliebes Malerei. In Jan Kummers Hinterglasbildern geht die Liebe manchmal durch den Magen, während es Konstantin Voit durch die Blume sagt.

Valentin Micis Fotos sprechen von der Liebe zum Detail in Alltagsszenen, Chika Arugas Aquarell spricht von der Liebe zur Farbe, Csaba Fürjesi von der Liebe zu alten Schnittmusterbögen. Einsam wandert ein Mensch in Katja Langs Fotogravur durch die geliebte Landschaft, einsam warten auch die roten Lippen im Bild von Maria Schoof auf einen Kuss - vielleicht. Während die Frau in Steffen Volmers Arbeit zwar allein, aber blätterumweht mit der Einsamkeit wohl gut zurechtkommt, Peter Kallfels dagegen das "Liebesaus" festhält.

Die Ausstellung zeigt einen interessanten Querschnitt durch die auch internationale Vielfalt der Handschriften der Künstlerinnen und Künstler und ihr offensichtlich eher gebrochenes Verhältnis zu "Amore", zur Liebe in diesen kriegerisch-konfliktreichen Zeiten. Dann vielleicht lieber Osmar Ostens Empfehlung folgen: "Das Geld lieben!" Während Nina Kummer in an Ostens Schriftradierungen angelehnten Linolschnitten feststellt: "Ich hab uns kaputt gedacht."

Gedacht habe man beim Umzug in den neuen Raum an eine Konzentration aufs Wesentliche, erklärt Henriette Schneidewind. Sie finde das Umfeld im Wirkbau attraktiv: Die Nachbarschaft einiger Künstlerateliers, Start-up-Firmen, Kaffeebar, das Atomino: "Das ist richtig schön bunt hier." Die regulären Öffnungszeiten wurden reduziert - auf mittwochs von 10 bis 14, donnerstags von 15 bis 19 Uhr - man setzt stattdessen auf Terminvereinbarungen, insbesondere für auswärtige Interessenten, und auf zusätzliche Öffnungszeiten zu Veranstaltungen im Wirkbau, bei denen sich Synergieeffekte ergeben können, gerade im kommenden Kulturhauptstadtjahr. Die nächsten Ausstellungen sollen vor allem Frauen bestreiten. Geplant sind Präsentationen mit Arbeiten von Uta Zaumseil und Christiane Bergelt.

Die Ausstellung "Amore" ist bis zum 17. Mai in der Galerie Borssenanger, Chemnitz, Annaberger Straße 73, zu sehen. Die Zufahrt zur Galerie erfolgt über Lothringer Straße 11.
 » borssenanger.de

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