Regionale Nachrichten und News mit der Pressekarte
Sie haben kein
gültiges Abo.
Regionale Nachrichten und News
Schließen

Steinmeier am Döner-Spieß: Bundespräsident erntet Spott für Türkei-Auftritt

Schon gehört?
Sie können sich Ihre Nachrichten jetzt auch vorlesen lassen. Klicken Sie dazu einfach auf das Play-Symbol in einem beliebigen Artikel oder fügen Sie den Beitrag über das Plus-Symbol Ihrer persönlichen Wiedergabeliste hinzu und hören Sie ihn später an.
Artikel anhören:

Der Döner ist aus deutschen Städten nicht mehr wegzudenken. Nun hat sich Frank-Walter Steinmeier am Döner-Spieß versucht. Der Auftritt ging nach hinten los.

Berlin/Istanbul.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD) besucht derzeit die Türkei, doch eine Aktion sorgt im Netz für jede Menge Wirbel.

Drei Tage lang ist der 68-Jährige am Bosporus zu Besuch. Würdigt etwa die Leistung der türkischen Gastarbeiter beim Wiederaufbau der Bundesrepublik. Oder traf sich mit Istanbuls Oberbürgermeister Ekrem Imamoglu, einem der populärsten Oppositionspolitiker der Türkei.

60 Kilogramm Döner im präsidialen Gepäck

Mit im Gepäck hatte Steinmeier für den Trip ein ungewöhnliches Geschenk: einen 60 Kilo schweren, gefrorenen Dönerspieß. Mitsamt dem dazugehörigen Berliner Imbissbuden-Besitzer Arif Keles. Er und weitere Gäste des Bundespräsidenten sollten beispielhaft für die deutsch-türkische Migrationsgeschichte stehen. Der Döner taugt für Steinmeier übrigens als Zeichen für die Beziehung zwischen Bundesrepublik und der Türkei. „Und mindestens im kulinarischen Bereich ist der Döner ein Beispiel dafür, wie sehr die Türkei und Deutschland zusammengewachsen sind“, ließ er die Nachrichtenagentur dpa wissen.

Ein Videoclip vom Fototermin mit Imbiss-Besitzer Keles sorgt indes im Netz für Spott: Das deutsche Staatsoberhaupt steht in Istanbul am Dönerspieß. Steinmeier trägt eine Schürze überm Anzug. Ungeschickt versucht er, Fleischstücke vom Spieß zu schneiden. Er kämpft spürbar mit dem Messer. Als dann nach einer kleinen Ewigkeit ein Brocken runterfällt, kommentiert er in Richtung der Zuschauer: „Hauchzart, habt Ihr das gesehen?“

User: „Welcher Berater hat diese dämliche Aktion empfohlen?“

Gesehen hat man es in der Tat. Im Netz. „Guten Tag, mein Name ist Frank-Walter und Ihr Döner ist mit Glück in 45 Minuten fertig“, frotzelt ein User auf X (ehemals Twitter). Ein anderer haut in die gleiche Kerbe: „Wenn Steinmeier Dönermann wäre, wäre die Generation Z elendig verhungert.“

Wiederum ein weiterer Nutzer ist der Ansicht, der 68-Jährige hätte sich den Auftritt sparen sollen: „Mal ehrlich: Welcher Berater hat Ihnen diese dämliche Aktion empfohlen?“ Und WDR-Journalist Tuncay Özdamar notiert: „Dass Steinmeier Döner aus Deutschland mit in die Türkei nimmt, zeigt, wie sein Türkei-Bild klischeehaft und von gestern ist. Wenn er Italien besuchen würde, hätte er auch keine Pizza dabei.“

Sei es, wie es sei: Am Ende ließ sich Steinmeier einen Döner schmecken. Die Stärkung kann er gebrauchen: Am Mittwoch trifft er auf Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan (70). Die deutsch-türkischen Regierungsbeziehungen gelten als schwierig, auf deutsche Kritik (z.B. in Sachen Menschenrechte) reagierte Erdogan immer wieder offen verärgert. (phy)

Icon zum AppStore
Sie lesen gerade auf die zweitbeste Art!
  • Mehr Lesekomfort auch für unterwegs
  • E-Paper und News in einer App
  • Push-Nachrichten über den Tag hinweg
Nein Danke. Weiter in dieser Ansicht.

Das könnte Sie auch interessieren