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Musikfestspiele fürchten nach Anschlag um Image der Stadt

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Die Dresdner Musikfestspiele stehen für Weltoffenheit und ziehen jedes Jahr Gäste aus allen Himmelsrichtungen an. Kurz vor Beginn ihrer 47. Ausgabe wirft eine brutale Tat Schatten auf die Stadt.

Dresden.

Die Dresdner Musikfestspiele fürchten nach dem brutalen Angriff auf Wahlhelfer um das Image der Elbestadt. "Da ist für die Stadt verheerend, weil es Stereotypen bedient", sagte Festspiel-Intendant Jan Vogler am Montag in Dresden kurz vor Beginn des Festivals. Musik könne im Kleinen Toleranz und Kommunikation fördern, Menschen zusammenbringen. Dann komme so ein Ereignis wie ein Orkan und fege alles weg. Auch die Festspiele arbeiteten daran, ein weltoffenes Klima zu vermitteln. Solche Ereignisse stünden in einem starken Kontrast dazu.

Am vergangenen Freitag hatten vier junge Männer einen SPD-Politiker in Dresden krankenhausreif geschlagen. Er musste operiert werden. Vogler sprach von einer furchtbaren Geschichte, die man nicht relativieren dürfe und für die es auch keine Entschuldigung gibt. Sie hätte allerdings auch an einem anderen Ort passieren können. Dresden sei an sich eine tolle Stadt mit vielen positiven Seiten. Leider gebe es auf der ganzen Welt mitunter ein sehr eng begrenztes Denken, sagte der Künstler, der in New York und Dresden lebt. Das Thema Verständigung scheine aus der Mode gekommen zu sein. Gerade Musik könne da aber eine Rolle spielen. Dem fühlten sich auch die Dresdner Musikfestspiele verpflichtet.

Die 47. Festival-Jahrgang beginnt an diesem Donnerstag mit einer Art Vorspiel: Richard Wagners"Walküre" erklingt auf historischen Instrumenten in einer konzertanten Fassung. Die Aufführung gehört zum musikalisch-wissenschaftlichen Projekt "The Wagner Cycles", mit dem die Festspiele dem Originalklang der Musik Wagners zur Entstehungszeit nahe kommen wollen. Das Dresdner Festspielorchester und das Concerto Köln musizieren unter der Leitung von Kent Nagano. Am Tag darauf folgt das offizielle Eröffnungskonzert mit dem Royal Concertgebouw Orchestra aus Amsterdam unter der Leitung seines designierten Chefdirigenten Klaus Mäkelä - einem Shootingstar der Zunft.

Unter dem Motto "HORIZONTE" sind bis 9. Juni insgesamt 60 Konzerte von Klassik bis Rock geplant. Mit Philippe Herreweghe und dem Collegium Vocale Gent sowie Jordi Savall treten auch Ikonen der Alten Musik auf. Ein Drittel der Konzerte entfällt auf die Sparten Jazz, Weltmusik, Elektro, Pop und Rock. Rocklegende Sting greift genauso in die Saiten wie Weltmusikerin Anoushka Shankar. Zu den Gästen gehören auch das Elektro-Pop-Duo Ätna, die Jazz-Sängerinnen Jane Monheit und Stacey Kent, das Londoner Philharmonia Orchestra und die Tschechische Philharmonie. Vogler selbst ist als Solist mit seinem Cello zu erleben. (dpa)

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