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Mehr Zwangsversteigerungen in Hessen wegen steigender Zinsen

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2023 kamen in Hessen deutlich mehr Häuser und Wohnungen unter den Hammer als im Vorjahr. Der Eigentümerverband Haus und Grund sieht die Entwicklung mit Sorge.

Wiesbaden/Frankfurt (dpa/lhe) – In Hessen wurden im vergangenen Jahr wieder mehr Häuser und Wohnungen zwangsversteigert. Nach Angaben des Immobilienbesitzerverbandes Haus und Grund Hessen gab es 2023 mit 1.949 Neuanträgen einen Zuwachs um 15,7 Prozent im Vergleich zu 2022. "Wir blicken mit Sorge auf diese Entwicklung", sagte Geschäftsführer Younes Frank Ehrhardt. Die guten Jahre in Sachen Zwangsversteigerung schienen vorüber. Von 2019 bis 2022 war die Zahl der Anträge laut Ehrhardt noch um 6,1 Prozent, 4,3 Prozent und 7,4 Prozent gesunken.

"Die Trendwende führen wir auf die sprunghaft gestiegenen Zinsen zurück – und die schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt", erläuterte er. Zu hohe Darlehensraten bei Neu- oder Anschlussfinanzierungen habe manche Eigentümer in Schwierigkeiten gebracht, deren Immobilie auf dem freien Markt keinen Kaufinteressenten fand und dann in den Zwangsverkauf ging. Haus und Grund Hessen vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von mehr als 68.000 Mitgliedern, denen landesweit 84,5 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes gehört.

Das hessische Justizministerium teilte mit, eine deutliche Zunahme der Zwangsversteigerungsverfahren in unbewegliche Sachen könne für Hessen nicht erkannt werden. "Die Zahlen für 2023 liegen deutlich unter denen von 2014 bis 2018 und ungefähr auf dem Niveau von 2019 und 2020", erklärte ein Sprecher. 2014 verzeichnete das Ministerium demnach 4.224 Eingänge, bis 2018 sank deren Zahl sukzessive auf 2.548. In den Jahren 2019 und 2020 wurden 2.026 beziehungsweise 1.901 Eingänge gezählt. 2021 und 2022 seien die Zahlen leicht rückläufig gewesen (1.819 beziehungsweise 1.685) und für 2023 nun wieder leicht angestiegen, erklärte der Sprecher. Die Zwangsversteigerungen von Immobilien lägen nach der Auffassung des Ministeriums nach absoluten Zahlen im langjährigen Vergleich immer noch auf niedrigem Niveau.  (dpa)

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