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Die Basis spricht zur Fußball-EM: Eine gute neue Regel

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80 Millionen Bundestrainer gibt es in Deutschland – wir haben zehn davon und machen sie zu unseren Experten für die EM. Heute geht es um die Schiedsrichter und den Videobeweis.

Aus Sicht eines Schiedsrichters gefällt mir diese Europameisterschaft, die Leistungen der Referees sind gut, ich habe keine einzige gravierende Fehlentscheidung gesehen. Aber es sind ja auch die Besten der Besten im Einsatz – auf dem Platz, an den Seitenlinien und auch im „VAR -Keller“ in Leipzig. Das sage ich auch nicht nur, weil unter Unparteiischen der Ehrenkodex existiert, sich nicht gegenseitig in die Pfanne zu hauen.

Natürlich gibt es immer, auch bei dieser EM, viele Entscheidungen im Graubereich: War das nun ein Elfmeter oder nicht? War das tatsächlich ein strafbares Handspiel? Es bleiben Dinge dem Ermessensspielraum des Referees überlassen, daran ändert auch der VAR nichts. Er hat sich inzwischen in vielen Situationen bewährt, Abseitstore zum Beispiel gibt es so nicht mehr. Trotzdem bleibt der VAR ein kleiner Stimmungskiller, das lange Warten auf die Entscheidung, ob ein Tor zählt oder nicht – es nervt. Das sage ich als Fan. Als Schiedsrichter, der nicht nur die deutsche, sondern auch die neutrale Brille aufhat, möchte ich betonen: Der VAR hat im Match gegen die Schweiz Musialas Foulspiel vor Andrichs vermeintlichem Tor aufgedeckt. Das war korrekt entschieden, man darf den Treffer nicht geben.

Wirklich bewährt hat sich die Anweisung der Uefa, gemäß der nur die Kapitäne die Schiedsrichter ansprechen sollen und jeder andere, der es versucht – wie am Dienstag der Engländer Foden – mit einer Gelben Karte sanktioniert wird. Die Reklamationen sind viel weniger geworden, die Reaktionen gesitteter, weil nicht alle auf den Schiri zustürzen. Ich würde diese mir diese Regelauslegung auch für untere Spielklassen wie die Landesklasse wünschen, in der ich Partien leite.

Unser Autor Jens Kreißl ist in Chemnitz und Umgebung vielen nur unter seinem Spitznamen „Ref“ bekannt, was für Referee, also Schiedsrichter, steht. Dass er gut bei Stimme ist, zeigt der 44-Jährige regelmäßig als „Uffta“-Anstimmer bei den Fans der Basketballer der Niners Chemnitz. Seine große Leidenschaft ist aber die Schiedsrichterei, mit der er es als Assistent an der Linie immerhin bis in die Oberliga geschafft hat.

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