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Getötete Valeriia aus Döbeln: Wofür ihre Mutter dankbar ist - und was ihr Sorge bereitet

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Erst fand man die Leiche ihrer getöteten Tochter Valeriia, dann nahm die Polizei als Tatverdächtigen ihren Ex-Freund fest – mitten in der Trauer um ihr Kind spricht nun Nadia G. über ihre aktuelle Situation.

Döbeln.

Die Döbelner Allgemeine Zeitung (DAZ) besuchte die 32-Jährige in ihrer Wohnung in Döbeln. Sie muss derzeit stark sein für ihre zweite Tochter Viktoria (3), die kleine Schwester der kürzlich mit neun Jahren getöteten Valeriia.

Gemeinsam mit Valeriias Großmutter bedankte sich Nadia G. vor Ort bei den Lehrerinnen ihrer Tochter in der Grundschule Am Holländer. „Valeriia ist hier jeden Tag sehr gern hingegangen. Sie war glücklich an dieser Schule“, berichtet die 32-Jährige.

Nadia G.: „Wir danken allen, die für Valeriia gebetet haben“

Überhaupt möchte sie vielen Menschen danke sagen: Stadt und Bürgermeister für die Trauerfeier am vergangenen Wochenende. Den Kirchen sowie allen Beteiligten für den Gottesdienst. Und die orthodoxe Christin fügt an: „Wir danken allen, die für Valeriia gebetet haben.“

Auch den Polizeikräften dankt sie für die Suche nach ihrer Tochter – und für die psychologische Betreuung. „Ich möchte allen Menschen Danke sagen, die sich mit uns sorgten und mit uns fühlten.“

Auf einem Spendenkonto der Stadt seien inzwischen rund 18.000 Euro eingegangen, gedacht für die Bestattung oder Überführung des Kindes in die Ukraine. In die Heimat. Doch wie es in Sachen Beerdigung weitergehe, darüber herrscht offenbar Unklarheit.

Sarg-Beisetzung in der Ukraine?

Valeriias Vater Roman G. (32) kämpfte in der Ukraine gegen Putins Truppen, reiste vor Kurzem von der Ukraine aus nach Döbeln. Der 32-Jährige möchte, dass sein Kind in der Ukraine beigesetzt wird.

Laut DAZ wünscht er sich eine Beisetzung im Sarg, keine Feuerbestattung. Derweil hätte Nadia G. auch gerne in Deutschland einen Ort, an dem sie um ihr verlorenes Kind trauern kann. „Ich verstehe aber den Wunsch des Vaters“, sagt sie der Zeitung. „Er hat seine Tochter sehr geliebt.“

Die Ehe mit Roman G. zerbrach im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine: Roman musste an die Front. Nadia wollte das Land verlassen. Er wünschte sich, dass sie bleiben. Die 32-Jährige flüchtete schließlich nach Deutschland. Inzwischen sind beide geschieden.

Landsmann mischte sich in neue Beziehung ein

Nadia G. lernte im Flüchtlingsheim in Waldheim (Kreis Mittelsachsen) einen 23 Jahre älteren Landmann kennen. Den nahm sie als väterlichen Freund wahr, er wollte aber offenbar mehr. Sie jedoch nicht.

Sie machte ihm das klar, woraufhin der 55-Jährige versuchte, sich in ihr Leben einzumischen. Auch Kontakt zum Ex-Mann der 32-Jährigen soll er aufgenommen haben.

Schließlich kam sie im Januar dieses Jahres mit einem 36-jährigen Moldawier zusammen. Der verschmähte 55-Jährige habe sich in die Beziehung eingemischt. Die Folge: Streit und schließlich die Trennung im Mai.

Am vergangenen Freitag nahm die Polizei in Prag den Ex-Freund von Nadia G. fest. Der 36-Jährige ist dringend verdächtig, Valeriia getötet zu haben und soll zeitnah nach Deutschland überstellt werden.

Nadia G. will in Deutschland bleiben. Mindestens so lange, bis in der Ukraine wieder Frieden herrscht. Laut DAZ habe sie nun Sorge, dass ihr Ex-Mann Valeriias kleine Schwester Viktoria in die Ukraine holt. Die Dreijährige solle in einem behüteten Umfeld aufwachsen, wünscht sich ihre Mutter. Weg vom Krieg. (phy)

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